Exkursion Genf

Exkursion Genf


Eugen Brühwiler lud uns ein, eine Auswahl von historischen und neuen Ingenieurkunstbauten in Genf zu besichtigen. Es waren besondere Projekte, die zu ihren Zeiten innovativ waren. Allesamt waren die Werke denn auch Inspirationsquellen für ein modernes Ingenieurwesen – in der Vergangenheit wie auch heute noch.
 
Immeuble Clarté
– Le Corbusier et les origines des unités d’habitation
Das Gebäude «Clarté» entwarfen Le Corbusier und sein Vetter und Architekt Pierre Jeanneret. Sie führten es in den Jahren 1930-1932 für den Schweizer Industriellen Edmond Wanner aus. Es sollte eine Unité d'habitation – also eine grosse Wohneinheit, wenn nicht gar eine Wohnmaschinerie – werden. Den Kern der Idee hatte Le Corbusier 1925 mit dem Pavillon de l'Esprit Nouveau in Paris entwickelt. Er sah in dieser Wohnform die ideale Lösung für eine Serienproduktion und damit eine hohe Wirtschaftlichkeit. Damit sind die Unité d'habitation Vorläufer der Plattenbauten. Le Corbusier war aber bemüht, einen hohen Wohnkomfort zu erreichen. In Genf experimentierte er erstmals erfolgreich mit Maisonettewohnungen.
Die Tragkonstruktion ist aus Stahl und geschweisst. Die Fundamentplatte aus bewehrtem Beton auf Rammpfählen wurde von Robert Maillart konzipiert. Das Gebäude kann damit als Prototyp für die Unités d'habitation gesehen werden, die Le Corbusier später zwischen 1947 und 1967 in Beton realisierte.
 
Pont de Vessy
– Arc à trois articulation de Robert Maillart
Die Pont de Vessy ist ein wegweisender Brückenbau Robert Maillart's von 1934. Drei gleiche und parallel geführte Hohlkästen tragen als Dreigelenkträger die mittels Pendelstützen aufgeständerte dünne Fahrbahn. Die Pendelstützen sind auffällig als X geformt - ein Besonderheit dieser Brücke. Die Dreigelenkbögen spannen 56 m weit über die Arve. Es ist ein Tragsystem, das Maillart Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte. Er konnte die Brücke mit diesem statischen System sehr flach konstruieren und die Brückenende fliessend in die Uferzonen einbinden. Es waren deshalb keine langgezogenen Anfahrtsrampen notwendig, um auf die höher gelegene Fahrbahn zu gelangen. So war nicht nur die Brücke materialsparend und effizient, sondern auch der Eingriff in die Landschaft blieb minimal.
 
Pont de Carouge
– le plus ancien pont de Genève bientôt modernisé
Le Pont de Carouge se caractérise par sa structure à trois voûtes surbaissées en pierre de taille, dessinées en 1809 par Nicolas Céard, ingénieur en chef de Napoléon Bonaparte. Achevé en 1817, il assume depuis un rôle important dans le réseau de voies de transport en Ville de Ge-nève. Ce pont est rénové en faisant appel aux nouvelles technologies, à savoir, le BFUP et le géoradar.
 
Pavillon Sicli
– la libérté des formes célébrée par Heinz Isler
Parmi les quelques 1’500 coques en béton armé mince que Heinz Isler a conçus et construits dans toute l’Europe, la coque de l’usine Sicli est la plus exceptionnelle par ses formes libres qui contrastent avec les façades verticales vitrées. La coque d’une épaisseur de 10cm repose sur seulement sept appuis ponctuels qui circonscrivent un rectangle de 58m x 35m.
 
Station-service Acasias
– un système de construction pour exploitations à un étage par Heinz Hossdorf
In der Dachkonstruktion der Tankstelle Acasias findet sich ein Tragsystem, das Heinz Hossdorf als Bausystem für eingeschossige Betriebe entwickelt hatte. Ein einzelnes Dachelement der Pilzgewölbekonstruktion besteht aus einem aus sechs Dreiecken zusammengesetzten Pilz aus Stahlbeton. Zwischen den Pilzelementen ergibt sich jedes Mal ein dreieckiges Loch, das ebenfalls mit einem Flächenelement aus Stahlbeton ausgefüllt ist. Es wurde je nach belieben auch freigelassen. Ebenso liess der Genfer Architekt Leonhard Safier auch ganze Pilze weg und beliess zwischendurch Dachöffnungen.
 
Pont Hans Wilsdorf
– ouvrage emblématique de l’ingénierie moderne
Die Brücke Hans Wilsdorf entwarfen und konstrierten die Architekten von Brodbeck-Roulet und die Ingenieure von Amsler & Bombelli aus Genf. Seit ihrer Eröffnung 2012 ist sie wegen ihrer spektakulären Struktur bekannt. Die 17.6 m breite Strassenbrücke ist 85 m lang und überspannt das Flussbett der Arve in einem leichten Bogen ohne Zwischenabstützungen. Der einfache Balken wird dabei aus verschlungenen, elliptisch verlaufenden Hohlkastenprofilen aus verschweisstem Stahl gebildet. An der Unterseite des Brückenquerschnitts sind drei linear verlaufende Kastenprofile angeordnet. Durch die röhrenförmige Tragstruktur mit einer Höhe von 8,50 Metern verläuft die Fahrbahn aus vorgespanntem Beton. Die Brücke ist damit weit mehr als ein funktionales Verkehrsbauwerk. Die Überquerung der Arve wird vielmehr zu einem besonderen Erlebnis. Dabei bestechen die Blicke von Innen durch die Tragstruktur hindurch ebenso wie der äussere Blick auf die Brücke, die sich farblich und gestalterisch überzeugend in die Landschaft und die umliegenden Gebäude bettet.
 
Cité Le Lignon
– urbanisation et densification dans les années 1960
Le Lignon est un ensemble urbanistique homogène conçu par le bureau d’architectes Addor et construit entre 1963 et 1971 pour environ 7'000 habitants. L’immeuble formant une ligne brisée de 1’065 mètres de long impressionne par son gigantisme et modernisme. L'innovation s'exprime également dans les techniques de construction caractérisées par la préfabrication et tout récem-ment par un programme de rénovation innovant.
 
Pont Mont-Blanc
– «marathonien» tenace face à la Rade
Le pont du Mont-Blanc situé sur le Rhône directement à sa sortie du lac Léman, est sollicité par un trafic parmi les plus intenses en Suisse. D’une longueur de 250m, la structure porteuse en acier est constituée de poutres à hauteurs variables et continues sur 12 travées. En 1965, le pont a été élargi et renforcé par une dalle en béton agissant comme système mixte avec la structure métallique de 1903.
 
18. März 2016
 

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