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Ticino industriale - Una guida architettonica

Ticino industriale - Una guida architettonica
Hrsg. Valeria Frei
Fotos von Tonatiuh Ambrosetti
ISBN 979-12-5559-016-3 (2024, italienisch, 272 Seiten)
Erhältlich bei: Edizioni Casagrande (Link: https://www.edizionicasagrande.com)

Wir freuen uns, den Mitgliedern der Gesellschaft für Ingenieurbaukunst die Möglichkeit zu bieten, das Buch zu einem stark vergünstigten Preis zu erwerben. Statt des Ladenpreises von CHF 38.-- kann es für CHF 25.-- (inkl. Porto) erworben werden. Die Differenz trägt die Gesellschaft für Ingenieurbaukunst. Die Bestellungen werden von Clementine Hegner-van Rooden entgegengenommen und an den Verlag Casagrande weitergeleitet. Bei Interesse melden Sie sich bis Ende September unter der Mail-Adresse newsletter@ingbaukunst.ch.

Die Publikation von Industriekultur Schweiz (IKS) erweitert die Reihe der regionalen Führer der Schweizerischen Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur (SGTI), die vom Architekten, Technik-Historiker und Industriearchäologen Hans-Peter Bärtschi (1950-2022) initiiert wurde. Bereits erschienen sind die Bücher zu den Kantonen Bern, Zürich, beider Basel sowie den Regionen Nordost- und Zentralschweiz. Der nun erschienene Führer gehört zur 2016 gestarteten Projektetappe Südostschweiz, welche die Kantone Glarus, Graubünden und Tessin umfasst. Dabei wurden 1600 Gebäude und Anlagen erfasst sowie 760 Objektkarten und 341 Unterkarten für diese Region erstellt. Die bisher schweizweit dokumentierten Objekte sind online auf der Plattform www.industriekultur.ch abrufbar.

Die Autorin Valeria Frei ist Kunsthistorikerin und Mitglied der Geschäftsstelle und Redaktorin der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK), wo sie als Redaktorin tätig ist und als Bindeglied zur italienischen Schweiz fungiert. Das Buch ist das Ergebnis einer mehrjährigen Forschung über das industrielle Erbe des Kantons Tessin. Im Gegensatz zum Kanton Graubünden, der bereits über einige Publikationen über die Rhätischen Bahn und über die historischen Strassen verfügt, oder zum Kanton Glarus, dessen industrielles Erbe im Werk «Industriekultur im Kanton Glarus» umfassend dokumentiert ist, existierte bislang kein vergleichbares Buch zur Entwicklung der Industrie im Kanton Tessin. Die sieben thematischen Abschnitte reichen von Stahlwerken bis zu Hutfabriken, von Mühlen bis zu Schokoladenfabriken, von Kraftwerken bis zu den Labors von Pharmaunternehmen, von komplexen Eisenbahnanlagen bis zu Logistikzentren. Es entsteht das Bild eines Kantons mit einer jungen Industriegeschichte, die stark vom Bau der grossen Infrastrukturen (Eisenbahn, Autobahn und Wasserkraftwerke) geprägt ist. Diese Anlagen verwandelten das Tessin innert eines knappen Jahrhunderts von seiner starken (berg-)landwirtschaftlichen Prägung zu einer Region mit stark überbauten Talböden, wo die Agglomerationen eine diffuse Stadt bilden und mit einem diversifizierten Industriesektor.

Die Bauwerke werden mit schönen Aufnahmen von Tonatiuh Ambroesetti vorgestellt. Neben dem vertieften technischen Inhalt gilt die Aufmerksamkeit auch einigen überraschenden Entdeckungen und den Menschen, die hinter den Entwicklungen standen. Im Buch sind sowohl Werke von berühmten Ingenieuren und Architekten wie Giovanni Lombardi, Robert Maillart oder Rino Tami zu finden, aber auch weniger bekannte Gebäude und Infrastrukturen, die leider nicht immer erhalten geblieben sind. Dafür sind einige Gebäude resilienter als andere und viele Jahrzehnte nach ihrer Erstellung noch fast genauso genutzt wie früher. Die Hemdenfabrik Realini in Stabio, an die sich viele alte Frauen aus dem Mendrisiotto erinnern, weil sie dort als Mädchen gearbeitet haben, ist heute Sitz der Schneiderei Consitex. In Maillarts Magazzini Generali vom Punto Franco in Balerna (Generalversammlung 2018), hat heute der Archivio del Moderno der Università della Svizzera Italiana seinen Sitz.